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Skat En Deux

Skat En Deux ist eine spannende Variante des klassischen Skatspiels, die mit nur zwei Spielern gespielt wird. Der Gegenspieler übernimmt hierbei den Part des dritten Spielers. Die Karten dieses Spielers werden aber - nach der Spielansage - auch dem Alleinspieler gezeigt.  Skat En Deux kann bei Skat-Online im Rahmen von Spontanserien gespielt werden.

Verteilung der Karten

Der Spieler an Position 1 gibt die Karten zum ersten Spiel. Das zweite Spiel wird von dem Spieler an Position 2 gegeben, das dritte wiederum vom Spieler an Position 1 usw. Der dritte, nicht vorhandene Spieler ("Dummy") sitzt hierbei jeweils in Mittelhand (rechts vom Kartengeber). Im Gegensatz zum klassischen Skat wechselt der Spieler also mit jedem Spiel die Position.

Reizvorgang

Der Kartengeber reizt seinen Mitspieler. Alleinspieler wird, wer das höchste Reizgebot gesagt bzw. gehalten hat. Der dritte Mitspieler ("Dummy") ist am Reizvorgang nicht beteiligt. Passt der Kartengeber sofort, kann der Mitspieler ein Spiel wagen oder ebenfalls passen. Passt auch er, wird das Spiel eingepasst.

Reizstufe "offen" und "offen offen"

Im Gegensatz zum klassischen Skat können bei Skat En Deux für Farb- und Grand-Spiele jederzeit die Stufe "Ouvert" ohne Vorbedingungen (Hand, Schneider und Schwarz angesagt) angesagt werden. Zur Abgrenzung wird diese Stufe als "offen" bezeichnet, während "ouvert" die klassische Ouvert-Stufe bezeichnet. Genau wie Ouvert-Spiele erhöhen offene Spiele den Reizfaktor um 1. Beispiel: Skat: Herz mit 2 Spiel 3, Hand 4 x Herz (10) = 40. (Ouvert nur mit Schneider und Schwarz angesagt möglich)
Skat En Deux: Herz mit 2 Spiel 3, Hand 4, offen 5 x Herz (10) = 50. (Offen auch ohne Schneider und Schwarz angesagt möglich) Bei offenen Spielen muss der Alleinspieler seine Karten vor dem Ausspiel zum zweiten Stich offen legen, während bei klassischen Ouvert-Spielen (auch bei Null Ouvert und Null Ouvert Hand) die Karten nach der Spielansage (vor dem Ausspiel zum ersten Stich) offen gelegt werden müssen. Bei offenen Spielen kann zusätzlich auch die Stufe "offen offen" gewählt werden. Auch hier wird der Reiz- und Spielwert um eins erhöht. Der Unterschied zu "offen" ist, dass in der Stufe "offen offen" der Gegenspieler die Karten sofort nach der Spielansage - und demzufolge auch vor einem möglichen Kontra - gezeigt bekommt.

Strecken

Bei einem Reizwert von 18 kann der Alleinspieler sich sofort strecken, wenn er ein Karo- oder Herzspiel ansagt. Bei einem Reizwert von 20 ist dies bei einem angesagten Herzspiel möglich. Bei höheren Reizwerten, einer anderen Spielansage oder bei der Auswahl zusätzlicher Gewinnstufen (z.B. Hand) ist Strecken nicht möglich. Strecken bedeutet, dass das Spiel sofort beendet wird. Der Alleinspieler verliert das Spiel in der Stufe einfach, nicht Schneider oder Schwarz. Der Gegenspieler kann kein Kontra geben.

Kontra, Re

Nach der Spielansage kann der Gegenspieler Kontra geben. Kontra bedeutet, dass die Spielpunkte bei der Spielabrechnung verdoppelt werden. Spielt der Alleinspieler ein Spiel in der Stufe "offen offen", erfolgt das Kontra nach dem Aufdecken der Karten des Alleinspielers. Bei klassischen Ouvert-Spielen (insbesondere bei Null Hand und Null Ouvert Hand) erfolgt das Kontra davor. Gibt der Gegenspieler Kontra, kann der Alleinspieler mit Re antworten. Diese Ansage bedeutet ebenfalls, dass die Spielpunkte verdoppelt (insgesamt also vervierfacht) werden.

Spieldurchführung

Der Spieler in Vorhand spielt zum ersten Stich aus. Der Gegenspieler kann nun die Karten des dritten Spielers ("Dummy") einsehen und spielt für ihn eine beliebige - aber regelkonforme - Karte. Der Kartengeber in Hinterhand komplettiert den ersten Stich. Der Stich wird von der Partei, die den Stich gewonnen hat, eingezogen. Nach dem ersten Stich und vor dem Aufspiel zum zweiten Stich werden die restlichen Karten des dritten Spielers ("Dummy") offen gelegt. Bei offenen Spielen (siehe oben) legt zudem der Alleinspieler seine restlichen Karten offen. Auch in allen weiteren Stichen bestimmt der Gegenspieler - unter Einhaltung der Skatregeln - welche Karte der Dummy-Spieler spielt.

Schenken

Neben der "normalen" Spielaufgabe, in der bei Nullspielen die Gegenpartei gewinnt und bei Farb- und Grandspielen alle restlichen Stiche an die Gegenpartei gehen, kann der Gegenspieler dem Alleinspieler das Spiel schenken. Der Alleinspieler kann das Schenken annehmen oder ablehnen. Nimmt der Alleinspieler das Schenken an, gewinnt er sein Spiel in der Stufe einfach, nicht Schneider oder Schwarz. Alle Multiplikatoren (Kontra, Re) bleiben erhalten. Bitte beachte: Im Gegensatz zur "normalen" Spielaufgabe beendet eine angenommene Schenkung das Spiel immer zu Gunsten des Alleinspielers! Wenn der Alleinspieler sein Spiel zum Zeitpunkt der Schenkung bereits verloren hat, gewinnt er es durch die Annahme der Schenkung. Wenn Du Dir also nicht sicher bist, ob der Alleinspieler sein Spiel nicht bereits verloren hat, solltest Du auf das Schenken des Spiels verzichten oder das Spiel "normal" aufgeben. Nimmt der Alleinspieler das Schenken nicht an, muss er den Gegenspieler Schneider spielen. Zudem wird eine zusätzliche Gewinnstufe "Schenken nicht angenommen" bei der Ermittlung der Spielpunkte hinzugefügt. Spielt er den Gegenspieler nicht Schneider, verliert er sein Spiel. Der Gegenspieler kann auch den Schneider schenken. Es gelten die gleichen Bedingungen wie für "Spiel schenken", nur dass der Alleinspieler in der Stufe "Schneider" gewinnt. Auch hier gilt: War der Gegenspieler bereits aus dem Schneider, gewinnt bei Annahme der Schenkung dennoch der Alleinspieler in der Stufe "Schneider". Nimmt der Alleinspieler die Schenkung des Schneider nicht an, muss er den Gegenspieler Schwarz spielen.

Oder-Spiele (Kontra oder Schenken)

Spielt der Alleinspieler bei einem Reizwert von 18 ein Karo- oder Herzspiel oder bei einem Reizwert von 20 ein Herzspiel, dann muss der Gegenspieler entweder das Spiel sofort schenken oder Kontra geben. Der Alleinspieler kann ein Kontra mit Re erwidern. Wird das Spiel geschenkt, wird es allerdings sofort beendet. Der Alleinspieler kann das Schenken also nicht ablehnen. Dies findet keine Anwendung, wenn der Alleinspieler das Karo- bzw. Herzspiel in der Stufe "Offen Offen" ansagt. Hier kann der Gegenspieler Kontra geben oder das Spiel ganz normal durchführen.

Handspiele

Der Spielwert von Handspielen unterscheidet sich vom Reizwert. Während der Reizwert von Handspielen genau wie beim klassischen Skat über eine zusätzliche Stufe ermittelt wird (z.B. "Mit 1 Spiel 2 Hand 3"), wird der Spielwert von Handspielen zusätzlich stets verdoppelt ("Mit 1 Spiel 2 Hand 3 Hand verdoppelt 6"). Spieler können vereinbaren, auf diese Regel zu verzichten. Die Bewertung von Handspielen erfolgt dann analog der Skatordnung, der Reizwert entspricht dann dem Spielwert.

Spielabrechnung

Das Spiel wird nach den Regeln der Internationalen Skatordnung und der Skatwettspielordung abgerechnet, wobei der dritte Spieler ("Dummy") unberücksichtigt bleibt. Zudem werden keine Bonuspunkte (50 Punkte je gewonnenes Spiel, -50 Punkte je verlorenes Spiel, 40 Punkte je verlorenes Spiel des Gegenspielers) vergeben. Folgende Stufen werden zusätzlich berücksichtigt:
  • Offen offen: Zusätzliche Gewinnstufe
  • Kontra: verdoppelt den Spielwert
  • Re: verdoppelt den Spielwert
  • Schenken nicht angenommen: zusätzliche Gewinnstufe
  • Schenken Schneider nicht angenommen: zusätzliche Gewinnstufe
Spieler können vereinbaren, dass mit Bonuspunkten gespielt wird. Die Abrechnung erfolgt dann analog der Skatordnung.